Donnerstag, 29. Mai 2008

Onlineshops von Nobelmarken und Herstellern mal anders gesehen

Zur Zeit liest man ja häufiger, das die Shops der "Nobelmarken" nicht gut gelungen sind (siehe Forrester und den Beitrag dazu bei silicon.de oder die Diskussion zum Shop von Louis Vuitton bei Exciting Commerce, dem bagblog oder dem Taschenblog).

Aus meiner Sicht ist es erst Mal normal, das ein Hersteller nicht von heute auf morgen auch zu einem guten (Online-)Händler wird. Doch ich denke in spätestens zwei Jahren werden die meisten es gelernt haben.
Und ein paar machen es schon ganz ordentlich. Den Shop von La Perla finde ich ganz gelungen - mit eigenem Outlet . Auch die Shops von Armani, Gucci und Ralph Lauren finde ich ganz o.k. Alle schon mit Rückansicht und Zoom zu den Artikelbildern, was bei vielen deutschen Onlineshops noch kein Standard ist. Und wenn man das Thema auf Hersteller ausweitet macht z.B. auch Adidas ein guten Job.
Ich denke, in kurzer Zeit werden sie noch mehr gelernt haben und die anderen "Nobelmarken" und Hersteller werden nachziehen.

Mal anders gefragt: Welcher (Mode-) Shop ist in Deutschland richtig gut?

Die neuen Shoppingclubs sind es nicht. Die großen Multichannelhändler verstehen zwar viel von ihrem Handwerkszeug, aber richtig sexy sind die Shops auch nicht. Und die neuen Streetwear- und Jungdesignershops in Deutschland sind ebenfalls an einigen Stellen unbefriedigend.

Mir fällt da kein richtig guter Shop ein.

International gesehen sind Amazon.com und Endless.com für mich weit vorne. Ebenfalls gelungen sind asos, Bluefly und REVOLVE Clothing. Auch noch gut, aber vom Design her rückständig sind figleaves, freshpair und shoebuy.

Natürlich kenne ich auch längst nicht alle Shops - doch ich denke die wirklich guten sind immer noch ganz rar.

Donnerstag, 8. Mai 2008

Amazon ist „heimlich“ der Onlineshop mit dem größten Angebot für Mode geworden

Mal wieder ein Update aus dem Online-Modemarkt. Es gibt einen „neuen“ Wettbewerber bei den Online-Modeshops in Deutschland: Amazon.de. Neu in Anführungszeichen, weil Amazon in Deutschland schon länger Modeartikel führt, aber dies nicht offensichtlich ist. In Deutschland finden sich die Modeartikel derzeit noch unter der Kategorie „Sport & Freizeit“ - im Gegensatz zu Amazon.com wo Mode unter „Apparel, Shoes & Jewelry“ ganz offentsichtlich in die Hauptnavigation eingebunden ist.

Bei Amazon.de gibt es unter „Sport & Freizeit“ die Unterkategorie „Fashion & Style“ und auch dort muss man sich noch umständlich weiter klicken, um dann fündig zu werden. Weiter gibt es ja schon seit einiger Zeit die Hauptkategorie „Schuhe & Handtaschen“, in der sich weitere Modeartikel finden. Die schlechte Nachricht für alle anderen Online-Modeanbieter: Amazon.de hat schon jetzt in fast allen Unterkategorien das größte Sortiment.

Hier eine Übersicht über die Gesamtartikelanzahl in ausgewählten Unterkategorien - ich habe Amazon mit den großen Multichannelhändlern OTTO, Quelle und Neckermann verglichen. Gleich vorab die Anmerkung - die zugrundeliegende Auszählung zeigt nur die Tendenz auf. Ich habe lediglich die Anzahl der einzelnen Artikel per Suche oder im Kategoriebaum ermittelt. D.h. dabei wurde z. B. nicht berücksichtigt, dass die Shops Artikel in unterschiedlichen Farben und Größen unterschiedlich zusammenfassen.

Beeindruckend, wie Amazon es auch hierzulande geschaffen hat, in einem völlig neuem Sortiment in kurzer Zeit der Anbieter mit dem größten Angebot zu werden. Das gleiche passiert im Wohnensortiment, von dem ich auch beispielhaft zwei Unterkategorien ausgezählt habe.

Wahrscheinlich werden jetzt viele Leser denken, das Amazon nicht die Kompetenz hat, um Mode erfolgreich zu verkaufen und einen signifikanten Anteil am Gesamtumsatz im Online-Modemarkt zu gewinnen.

Was vielleicht nicht so viele Leser wissen - Amazon hat 2007 in den USA endless gelauncht, einen Onlineshop für Schuhe und Handtaschen.
Neben einem gelungenem Navigationssystem setzt endless.com auf ein umfangreiches Sortiment, schnelle Lieferzeiten, den Verzicht auf Versandkosten, eine umfassende Preisgarantie auf alle Produkte und einen kostenlosen Rücksendeservice.
Somit hat Amazon bereits bewiesen, das sie auch Modesortimente kompetent online verkaufen können.
Ich würde damit rechnen, dass dieses Konzept auch auf andere (Mode-) Sortimente und Länder übertragen wird.