Sonntag, 3. Mai 2009

Was kann der deutsche Onlinemarkt für Schuhe von Zappos und Sarenza lernen?

Ende 1999 hat Zappos damit begonnen den amerikanischen Schuhmarkt zu revolutionieren. Mit einem klaren USP, als Category Killer im Bereich Schuhe sowie mit außergewöhnlichen Serviceleistungen und einer hohen Kundenorientierung, die auch persönliche Beratung am Telefon einschließt, konnte Zappos viele amerikanische Kunden vom Onlineschuhkauf überzeugen. Mittlerweile hat Zappos in 2008 mit über 10 Mio. Kunden eine Onlinenachfrage (Gross Sales) in Höhe von rd. 1 Mrd. US-$ erzielt. Besonders ist bei Zappos die hohe Kundentreue, die dazu führt, dass 75% der Käufe von Stammkunden getätigt werden. Diese und weitere Infos hier in der Präsentation des CEO Tony Hsieh vom 29.4.09 bei Slideshare.

Inzwischen hat der französische Zappos-Klon Sarenza, der Ende 2005 online ging, auch den Erfolg des Konzeptes für den europäischen Markt bewiesen. Wie der Figaro am 10.4. in einem Artikel berichtete hat Sarenza im September 2008 den Break-Even erreicht und den Umsatz in 2008 auf 20 Mio. Euro gesteigert. Gleichzeitig wurde bekanntgegeben, das Sarenza eine Kapitalerhöhung in Höhe von 3 Mio. Euro durchgeführt hat, um damit die europäische Expansion zu beschleunigen. An der Kapitalerhöhung waren Stéphane Treppoz und Hélène Supau aus dem Management mit 2 Mio. Euro beteiligt, da Ihnen die Konditionen der VCs nicht gefallen hatten. Zusätzliche Infos siehe hier.

Der deutsche Onlinemarkt für Schuhe hat dagegen noch Potential. Bisher hat sich meines Erachtens noch kein Wettbewerber durchgesetzt. Zwar hat Görtz kürzlich mit dem Relaunch einen Schritt nach vorne gemacht (siehe früherer Beitrag hier) und der Newcomer Zalando ist Ende 2008 mit Zappos-Elementen gestartet (siehe früherer Beitrag hier), doch hat bisher nur knapp unter 1.000 Styles im Shop.
Ein aufregender Onlineshop für Schuhe, der zugleich auch eine Category Killer Position anstrebt, ist hierzulande bisher nicht vorhanden.

Was der deutsche Schuhmarkt von Zappos (und Sarenza) lernen kann, hat Tony Hsieh bereits im letzten Jahr auf der Etail Europe Conference im letzten Jahr erzählt: „Top 10 Lessons Learned in eCommerce“.

2 Kommentare:

  1. Hallo Thorsten, vielen Dank für den informativen Artikel. Habe, ganz inspiriert, gleich einen Selbsttest durchgeführt, der relativ erschütternd verlaufen ist..

    LG

    David

    http://mode-und-schuhe.blogspot.com/2009/05/die-besten-online-shops-fur-schuhe.html

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  2. Hallo David,
    das Fazit in Deinem lesenswerten Test kann ich nur unterstreichen: "Es ist noch eine Menge Arbeit nötig, bis die deutschen Online Shops für Schuhe richtig gut sind."
    Gruß, Thorsten

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