Dienstag, 26. Februar 2008

Wer ist eigentlich Glam Media - oder wie man mit Bloggern soviel Geld verdient, dass einem Investoren 85 Mio. $ geben

Seit heute ist Glam auch in Deutschland etwas bekannter, nachdem sich auch Burda an Glam Media beteiligt hat.

Das 2003 gegründete Media-Netztwerk Glam Media bündelt eigene Internetseiten für Frauen und Lifestyle wie z.B. Glam.com mit einem sogenannten Publisher-Netz von mehr als 450 populären Lifestyle-Seiten und Blogs sowie mit Syndicated Content von führenden Media Unternehmen. Damit erreichte Glam Media im Januar 25 Mio. US-User (laut comScore).

Laut F.A.Z. und Nielsen Online („Youtube und Glam sind Aufsteiger des Jahres“ vom 28.12.2007) hatte Glam Media 2007 in USA die größten prozentualen Reichweitenzuwächse und war absolut gesehen mit einem Reichweitenzuwachs von 15,3 Mio. Besuchern von März bis November 2007 auf Platz zwei hinter YouTube.

Laut F.A.Z. gilt Glam als eines der spannendsten Werbenetzwerke in den Vereinigten Staaten und hat inzwischen den Konkurrenten iVillage klar abgehängt.

Dieser Erfolg hat sich gestern bestätigt - neben Burda haben noch weitere Investoren insgesamt 85 Mio. $ investiert. Wie das Unternehmen gestern bekannt gab (hier und hier) haben sich Hubert Burda Media, GLG Partners, Duff Ackerman & Goodrich Ventures, Accel, DFJ, Walden Ventures und Information Capital mit insgesamt 64,6 Mio. $ an Glam Media beteiligt. Zusätzliche 20 Mio. $ erhielt Glam Media durch Fremdfinanzierung von Hercules. Laut dem Wall Street Journal („Online Ad Networks Raise Big Money In Latest Efforts“ vom 25.2.2007) hatte Glam Media bisher schon 30 Mio. $ Kapital eingesammelt und in der jetzigen Finanzierungsrunde eine Unternehmensbewertung in Höhe von rd. 500 Mio. $ realisiert.

Für 2008 plant Glam Media Einnahmen in Höhe von 100 Mio. $.

Die Idee von Glam ist interessant:

„Glam baut Beziehungen zu interessanten Blogs auf und übernimmt auszugsweise gute Inhalte. Dafür verkauft Glam eigene Werbung auf diesen Blogs. Die Werbeeinahmen teilt Glam zwischen sich und den Bloggern auf. Über Sites, die Glam selbst betreibt, generiert es 25 Prozent seines Umsatzes“ (Quelle: KoopTech - „Wie können Verlage Blogger angemessen bezahlen?“). Mehr Hintergründe bei BuzzMachine - „Glam: The success of the network“.

Der wissenschaftliche Blog KoopTech hat sich schon in der Vergangenheit mit Glam beschäftigt und bereits am 4. Februar vorausgesagt, dass Burda das Glam-Konzept verfolgt.

Mit dem Kapital plant Glam Media nun die Expansion nach U.K., Deutschland, Frankreich und Japan.

Einen weiteren weiterführenden Artikel gibt es von René Seifert im eLAB-Blog, der sich mit Ralf Hirt, dem Vice President International von Glam Media getroffen hat.

Also im Klartext: Glam Media verdient mit Bloggern richtig viel Geld.

Aber das Ganze hat auch eine weitere Komponente: Die Kundenansprache nimmt im Online-Modemarkt völlig neue Wege. Auch damit zeigt sich wieder, das die Dynamik im Online-Modemarkt weiter anhält (mehr dazu im „Fazit zur Revolution im Online-Modemarkt in 2007“).

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