Dienstag, 11. November 2008

Interessante Studie: Erlösmodelle für Medien in der digitalen Welt

Bei Seedfinance habe ich gerade einen Beitrag über eine evtl. interessante Studie gefunden. Die Studie "Medien und Marken im Web 2.0 - Erlösmodelle für Medien in der digitalen Welt" ist von Ernst & Young in Kooperation mit Hubert Burda Media entstanden. Dazu wurden 18 Top-Führungskräfte der Medienwirtschaft sowie großer Markenartikler im Zeitraum Juni bis August 2008 interviewt.

Andreas Dengler nennt in seinem Beitrag "Studie zu den Erlösmodellen im Web 2.0"
folgende Kernaussagen der Studie:

"1. Die Entwicklung nachhaltiger, ökonomischer ertragreicher Erlösmodelle im Web 2.0 ist bei den Medienanbietern noch in vollem Gange. Als Erfolgstendenzen sind inzwischen Personalisierung von Inhalten und Werbung, Kooperationen und Syndication sowie E-Commerce erkennbar.

2. Die Erlöse von Social Communities sind noch immer auf einem sehr niedrigen Niveau und stellen aktuell noch keine Alternative zu bisherigen Einnahmequellen großer Medienhäuser dar.


3. Subscriber-Modelle (User zahlen für Premium-Inhalte) sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine adäquate, nachhaltige Erlösperspektive (mit Ausnahme von verzeinzelten Branchen, wie z.B. Erotik und B2B).


4. Auch wenn im Augenblick noch die klassische Bannerwerbung den Markt dominiert, zukünftig wird die Personalisierung von Werbung eine immer wichtigere Rolle spielen. Die Werbung “nach dem Gießkannenprinzip” wird zukünftig durch Behavioural Targeting und eine angemessene Dosierung der Verbraucheransprache hinfällig.


5. Die bislang praktizierte personalisierte Ansprache in Web 2.0-Angeboten wird noch längst nicht angemessen kapitalisiert. Als Ursache wird hierzu das Fehlen wichtiger qualitativer Leistungsmerkmale angeführt, die dazu dienen können, die Wertigkeit der personalisierten Werbung zu erhöhen (z.B. die Nutzungsdauer von Angeboten).


6. Die Grundregeln der Markenführung bleiben auch im Umfeld des Web 2.0 gültig, auch wenn die Markenbindung kurzlebiger wird. Die Markenführung wird jedoch nicht mehr ausschliesslich zentralisiert von den Marketingverantwortlichen umgesetzt werden können: Aktive “Prosumer” werden direkten Einfluss darauf nehmen.


7. In Ergänzung zu den bisherigen Medienangeboten sind Web 2.0 Applikationen eine notwendige zusätzliche Option, um eine Market attraktiv zu erhalten. Sie stellen keine Kannibalisierungsgefahr dar.
"

Allerdings ist aus Sicht von
Andreas "Für Personen, die sich intensiv mit der Thematik beschäftigen, steht in der Studie nichts wesentlich Neues drin".

In diesem Zusammenhang vielleicht ebenfalls interessant ist die Diplomarbeit von Daniel Verst zum Thema "Auswirkungen von nutzergenerierten inhalten - Wie neue Interaktivitätsmöglichkeiten Markttransaktionen ändern". Auf die Diplomarbeit bin ich in den Kommentaren zu Andreas Beitrag gestoßen. Die Diplomarbeit ist mit einer Creative Commons Lizenz veröffentlicht wurden und kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Beide Unterlagen werde ich mir mal anschauen und bei Bedarf darüber berichten.

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