Nachlese zum Barcamp Hamburg 2008 bei OTTO - BcHH08
Das vergangene Wochenende war sehr anregend - ich war mit ca. 400 anderen Teilnehmern beim 2. Hamburger Barcamp, das diesmal bei OTTO stattfand.
Das (kostenlose) Barcamp war eine anregende und motivierende Veranstaltung, bei der man viele Freunde und Bekannte wiedertreffen und mit Netzbekanntschaften auch mal „unplugged" reden konnte.
Das Engagement der Organisatoren und Teilnehmer war hoch, was zu anspruchsvollen Sessions und Diskussionen führte. Aber auch die Rahmenbedingungen waren sehr gut - passende Location, professionelle Organisation und anspruchsvolle Vollverpflegung, die OTTO und die anderen Sponsoren ermöglichten. Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung, die viele (kostenpflichtige) Konferenzen etc. in den Schatten stellte.
Am Samstag und am Sonntag gab es ein abwechslungsreiches Programm mit insgesamt rd. 80 Sessions (alle Themen in der Übersicht für Samstag und Sonntag). Inkl. Diskussion dauerten die Sessions meistens eine Stunde, so dass es danach schnell zur nächsten Session ging. Kaum noch Zeit zwischendurch einen Kaffee zu trinken.
Hier einige der besonderen Highlights für mich:
Internationalisierung von Webseiten
In dieser Session hat Christian (von Gruner + Jahr) am Beispiel von Eltern.de aufgezeigt, welche Probleme bei einem internationalen Roll-Out auftreten können und wie man diese lösen kann. Ich hoffe die lehrreichen Charts werden noch online gestellt.
China 2.0
Oliver (Gründer von mixxt und Autor vom WebWorkBlogger) hat eine spannende Session zu den Entwicklungen und Unterschieden im chinesischen Internet gehalten. Die Charts dazu gibt es hier. Hintergrundinformationen zu dem Thema findet man auch in seinem Blog.
Zukunft des Bloggens
In weiteren spannenden Session hat Jan (von T3N / yeebase und Autor von UPLOAD) in einem etwas zu kleinen Raum über die Zukunft des Bloggens diskutiert. Seine Thesen zur Anregung der Diskussion:
- Twitter und Friendfeed lösen Blogs ab
- Video schlägt Text
- Blogs zerbrechen an ihrer Professionalisierung
- Blogs bleiben ein Nischenthema
- Blogs sind nichts für die breite Masse
Mehr zu den Thesen hier und zur Session auf dem Barcamp z. B. von Nicole bei antischokke und von Kixka bei Kixkalogic.
Semantic Weblog
Am Sonntag gab es u.a. eine Reihe anregender Sessions, die sich damit beschäftigt haben, wie sich Informationen besser ordnen, aggregieren oder vernetzen lassen.
Die erste Session war von Ben (von der Zeit und Autor von anmut und demut) zum Thema „Semantic Weblog". Hier ging es darum, wie man durch eine Ontologie (mehr im Sinne von Folksonomy) Bloggen und Enzyklopädien verbinden kann. Ein Beispiel für die Umsetzung findet man bei konnexus.net. Auch die Diskussion in dieser Session war sehr anregend und hat u.a. durch Beiträge von Konstantin von konnexus.net, Klaus von Qimaya und Frank von Rivva inspiriert. Bin schon gespannt, wie Qimaya wird und wie sich Rivva weiterentwickelt. Weitere Infos zum Semantic Weblog bei anmut und demut.
Last.fm für News
Weiter ging es mit dem Thema „Last.fm für News" von Alexander und Florian (beide von OTTO und Autoren von Kassenzone). Hier skizzierten die beiden die Idee eines Portals, das mir als User anhand der von mir gelesenen News oder Blogbeiträge neue Artikel vorschlägt. Dabei sollen mit einer ähnlichen Technologie wie bei Last.fm Vorschläge für weitere interessante News generiert werden. Auch hier wieder spannende Diskussionen - z.T. mit den Teilnehmern der vorherigen Session. Weitere Infos zum Thema bei Kassenzone.
Blog Evolution
Zum Schluss dieser „Reihe" eine zweite Session von Ben - diesmal zum Thema „Blog Evolution". Hier ging es um die Frage, wie ein Blogartikel mit jedem Aufruf „weiterleben" kann. Jedes Mal wenn ein Artikel aufgerufen wird, wird die ganze Rechenleistung nur darauf verwendet, den Artikel aus der Datenbank auszulesen und in HTML zu rendern. Dabei ließe sich doch etwas spannenderes mit dem Artikel machen. Hierzu hat Ben einige interessante Ansätze in die wieder lebhafte Diskussion eingebracht. Mehr zu dem Thema bei anmut und demut.
Fazit
Die Qualität des Barcamps hat meine Erwartungen deutlich übertroffen. Ein großes Dankeschön an alle Organisatoren, Sponsoren, Session-Moderatoren und an alle anderen Teilnehmer.
Schien ja wirklich nen cooles Event gewesen zu sein.
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